Endless summer. Die Expedition nimmt kein Ende. Wir sind schon eine Ewigkeit weg. So kommt es einem vor. Der Traum geht noch ein bischen weiter. Irgendwann muss der Wecker klingeln und mich aus diesem Traum reißen. Es ist einfach zu schön, um wahr zu sein: Du wachst morgens auf und blinzelst durch das Mosquitonetz und die offene Balkontür. Da liegt eine schöne Frau in der Hängematte vor dem türkisblauen Meer. Die Sonne scheint, es ist warm und die Palmen schwingen im Wind. Meeresrauschen überdeckt das leise Klappern des Frühstücksgeschirrs. Es duftet nach frischem Kaffee und süßen Früchten. Kleine Affen toben auf den Bäumen, bunte Vögel zwitschern. Es ist Urlaub. Und es ist jetzt. Genießen ...
Heute stand zur Abwechslung Strandwanderung mit Badeaufenthalt auf dem Plan. Wir entschieden uns, nach Norden zu wandern, es wurde aber nicht kälter. Nach etwa einem Kilometer hatten wir die letzten Reste der Zivilisation hinter uns gelassen und begegneten nur noch selten anderen Spaziergängern. Der Strand war menschenleer, abgesehen von uns. Ab und zu eine Krabbe und herumliegende Kokosnüsse, sonst nur Meer, Sand und Palmen. Plötzlich etwas schwarzes weit draußen, von dem wir glaubten, es sei einer der Wale, die um diese Zeit hier herumstromern. Der unverzüglich vorgeschaltete Digitalzoom verriet, dass es sich nur um ein Boot mit Tauchern handelte, die vermutlich nach dem Ausschau hielten, was wir gleich zu sehen bekamen: Schildkröten. Große Schildkröten, Riesen-Schildkröten. Etwa 20 m vom Ufer entfernt schauten drei von denen abwechselnd aus dem Wasser. Obwohl wir freundlich zurücklächelten, trauten sie sich nicht ans Ufer. Also bezogen wir auf einer umgekippten Palme Posten und betrieben intensives Turtle-Watching - kein Gedanke mehr an Wale-Watching. Faszinierend. Weit und breit kein Mensch. Nur wir und die Schildkröten. Das strengt natürlich auf Dauer an. Also zurück ins Hotel, vorher noch schnell gebadet und schon hatten wir die vorläufige Endposition unter unserer angestammten Kokospalme eingenommen.
"It's teatime, Sir!" flüsterte der Kellner kurz darauf. Jetzt ging dieser Stress wieder los: Mühsam aus der Liege drehen und vom Buffet Kaffee und Kuchen holen. Aber auch diese Hürde konnten wir nehmen. Wir hielten uns sowieso an eine strenge Tagesordnung, sonst droht man ja, total zu verloddern. Ab 4 Kaffee und Kuchen und andere Überrasschungen. Um 5 beginnt die Caipi-Zeit, gefolgt von einem kurzen aber intensiven Nickerchen. Und dann muss man ja schon wieder zum Abendessen aufbrechen. Und der herbe Rückschlag.
Die pfadfindenden Männer der vierköpfigen Reisegruppe wählten eine Abkürzung über eine brasilianische Baustelle. Das sich anschließende Tor, das nachmittags noch offen stand, war nun verschlossen. Kurz überlegt: Da komme ich durch. Das Holzgitter hatte eine recht breite Lücke. Doch die war leider nicht breit genug. Alle schlüpften geschwind hindurch, nur der Reiseleiter kam nicht weiter. Da steckte ich nun in einem brasilianischen Zaun, den Kuchen verfluchend und den mitgebrachten Sand schallend lachen hörend. Was soll's: schnell den offensichtlichen Nachteil in einen Vorteil umwandelnd, kletterte ich oben drüber. Nach dem Motto: durch kann ja jeder ...
Das Abendessen war wie immer gut und diesmal wieder mit Live-Musik und Hunden und lachenden Kindern. Was für eine Show - was für ein Tag.
Bisdenn JM!
oO wahnsinn...
AntwortenLöschendie Strandfotos lassen mich sofort an jack und seine kompanen denken... LOST! es sieht tatsächlich fast so aus... beneidenswert!!
schöne resttage euch noch ;)
morgen geht das gerenne für mich wieder los :)
lg maks
Hollymaus meldet sich nochmal,
AntwortenLöschenalso ich muss schon sagen, das Ganze sieht nach Südseeparadies aus. Wenn der Brandenburger ein hohes Lob zu vergeben hat dann:" Da kann man nicht meckern".
Grüße aus den Kniefernwäldern und Baggerseen der märkischen Heide.
PS.Das Ihr den Seelenverkäufer überlebt habt ist schon bemerkenswert. Auf dem Bild sieht das Ding eher aus wie nach dem Angriff auf Pearl Harbor. Das er noch schwimmfähig ist hatte ich gar nicht vermutet.